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Lugalbanda-Epos |
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Die aus zwei Bruchstücken rekonstruierte Tafel datiert etwa ins 18. Jahrhundert v. Chr. Sie enthält den Beginn (Z. 1-265) des in sumerischer Sprache verfassten "Lugalbanda-Epos". Der Text der Vorderseite und Rückseite ist jeweils auf drei Kolumnen verteilt, die auf der Vorderseite von links nach rechts, auf der Rückseite von rechts nach links aufeinander folgen. Unter jeder Kolumne war auf dem Tafelrand die Anzahl der Zeilen notiert (ganz erhalten "46" unter den Kolumnen II und III). Nach dem durch eine Doppellinie markierten Textende sind an der Bruchstelle noch Ansätze eines Schreibervermerks (Kolophon) sichtbar; hier wurden üblicherweise die Gesamtzahl der Zeilen, der Titel der Dichtung (= Anfangszeile), das Datum sowie der Name des Schreibers festgehalten. Das "Lugalbanda-Epos" gehört in einen Kreis von Dichtungen über sagenhafte Herrscher der Stadt Uruk, nämlich Enmerkar, Lugalbanda und Gilgamesch. Bis auf einen Vorläufer aus dem 26. Jh. v. Chr. sind die uns erhaltenen Dichtungen unter der III. Dynastie von Ur (ca. 2112-2004 v.Chr.) und in der anschließenden altbabylonischen Zeit entstanden. Die Könige von Ur betrachteten sich als Nachkommen jener legendären Uruk-Herrscher. Der erste, ca. 500 Zeilen umfassende Teil des Lugalbanda-Epos erzählt, wie der junge Lugalbanda auf einem Kriegszug seines Vorgängers Enmerkar gegen die im östlichen iranischen Hochland vermutete Stadt Aratta erkrankt und allein im Gebirge zurückgelassen wird. Dort betet er zu den Göttern, wird geheilt und bringt gemäß göttlicher Anleitung Opfer dar. Im zweiten Teil kommt er zum Nest des mythischen Riesenvogels Anzu und füttert dessen Junges. Als Belohnung wählt er die Gabe schnellen Laufes. So kann er das Heer einholen und als Eilbote von Aratta nach Uruk zurückkehren, um Enmerkars Botschaft der Stadtgöttin Inanna zu überbringen und deren Anweisungen zu erhalten. Für eine Übersetzung mit ausführlicher Einleitung siehe: Claus Wilcke, "Vom klugen Lugalbanda", in: Konrad Volk, Erzählungen aus dem Lande Sumer. Wiesbaden: Harrassowitz 2015, 203-272. Prof. Dr. Manfred Krebernik workID: HS.1479 Picturerights: FSU Jena: Frau Professor Hilprecht Collection of Babylonian Antiquities
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