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Mittelalterliche Wasserleitung
Objektbezeichnung:Baustoff, Werkstoff, Substanz, Rohstoff*
Material:Holz; Ton; Messing
Im Jahre 1598 gelingt es dem Hallenser Meister Peter Günther, von der Höhe des Geheges aus das Wasser durch 75 Messingröhren zum "Schöpfmännchen" zu pumpen, wie der steinerne Wassertrog heißt. Das Wasser fließt dabei in Gefälleleitungen aus Holz, später aus Eisen, in die über die Stadt verteilten Brunnen, auch Künste genannt. Das Wasser stürzt von oben herab auf das Wasserrad. Die erzeugte Kraft reicht für den Antrieb der Pumpen aus. Pumpwerke, die durch Wasserräder angetrieben werden, überwinden Höhenunterschiede von bis zu 52 m. Mit dieser Technik gehört Nordhausen zu den Vorreitern einer modernen Wassertechnik.
Die Verwendung solcher Systeme ist seit mehreren tausend Jahren belegt. Es werden durchbohrte Natursteine, Blei- oder Bronzerohre benutzt. Gusseiserne Rohre, Tonrohre und Holzrohre finden im Mittelalter ebenfalls Verwendung. Für die hölzernen Wasserrohre wird der Stamm in seiner gesamten Länge mittig durchbohrt. Die einzelnen Teilstücke werden durch Muffen verbunden, die aus dem ganzen Stammdurchmesser herausgearbeitet sind.



Fotograf: Stephan Jäger

Abbildungsrechte: Tabakspeicher Nordhausen; Digitalisierung MVT