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Klassik Stiftung Weimar: Wielandgut Oßmannstedt



Öffnungszeiten: In der Winterpause geschlossen.
Mi–Mo (Di geschlossen)
Sommer | 10–17 Uhr

Das zweistöckige barocke Gutshaus im etwa zehn Kilometer nordöstlich von Weimar gelegenen Oßmannstedt wurde ab 1757 von dem Weimarer Minister Reichsgraf Heinrich von Bünau errichtet. Zwischen 1762 und 1775 nutzten Herzogin Anna Amalia und ihre Söhne das Anwesen als Sommersitz. 1797 kaufte der Schriftsteller Christoph Martin Wieland (1733-1813) das Anwesen in Oßmannstedt. Nach dem Vorbild der römischen Dichter Horaz und Cicero lebte er hier sechs Jahre mit seiner großen Familie als »poetischer Landjunker«. In Oßmannstedt übersetzte er antike Schriften, verfasste Novellen und Romane, gab Zeitschriften heraus und empfing zahlreiche Gäste. Zu Wielands Besuchern gehörten unter anderem Johann Wolfgang Goethe, das Ehepaar Herder, Herzogin Anna Amalia, seine Jugendliebe Sophie La Roche, Sophie Brentano, deren Bruder Clemens Brentano, Jean Paul und Heinrich von Kleist.
Als einen »symbolischen Ort für die deutsche Spätaufklärung« bezeichnet Jan Philipp Reemtsma das Anwesen mit dem neu eingerichteten Museum, dessen Restaurierung maßgeblich dem Wieland-Forscher zu verdanken ist. In den historischen Räumen befinden sich Möbel und Interieurs aus Wielands Besitz. Zudem kann der Besucher eine virtuelle Reise durch Wielands Zeitalter unternehmen und erhält Einblick in Leben und Wirken des Dichters. Im »Digitalen Osmantinum« sind weiterführende Texte und Bilder zur Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts sowie der aktuelle Forschungsstand abrufbar.
Im Wielandgut Oßmannstedt betreibt die Weimar-Jena-Akademie im Auftrag der Klassik Stiftung eine Bildungsstätte, die neben kulturellen Seminaren auch Übernachtungsmöglichkeiten und Tagungsräume bietet. Zudem befindet sich dort die Arbeitsstelle Wieland-Edition, in der derzeit eine historisch-kritische Gesamtausgabe von Wielands Werken, die sogenannte Oßmannstedter Ausgabe erarbeitet wird.