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Falkonettrohr |
Seit dem 16. Jahrhundert ist das Stück im Bestand des "Schwarzburger Zeughauses" nachweisbar und vermutlich im Zusammenhang mit den Ereignissen des Bauernaufstandes erworben, der im schwarzburgischen Frankenhausen am 15. Mai 1525 seinen grausamen Höhepunkt fand. Wie aus der Beschriftung eines vergleichbaren Stückes hervorgeht (Ossbahr 855), kommt als Auftraggeber der für auswärtige Mächte in Heeresdiensten stehende Graf Balthasar von Schwarzburg-Leutenberg (1453-1525) in Frage. Das Vorderstück endet mit einem achtkantigen Mündungskopf, ebenso achtkantig das Hinterstück, dessen Stoßboden eine knaufartige Handhabe besitzt. Den Boden schmückt das schwarzburgische Wappen mit aufgerichteten Löwen und den Schildhaltern "wilder Mann" und "wilde Frau". Darüber in fliegendem Band bezeichnet " E + P + 1522 + G + M" [Endres Pegnitzer Goß Mich], womit das Rohr als Arbeit des Nürnberger Geschützgießers Endres Pegnitzer d. Ä. (gest. 1544) ausgewiesen werden kann. Der Pfannendeckel zeigt einen reliefierten Löwen und ein eingraviertes "A" über dem Zündloch. Die Lafette hat sich nicht erhalten. Noch um 1890 gehörten 15 Falkonettrohre zum Bestand der Zeughaussammlung, von denen drei Exemplare auf dem Schlosshof der Heidecksburg ausgestellt waren. Ein Falkonettrohr aus dem Jahr 1536 wurde 1870 an das neu gegründete Germanische Nationalmuseum in Nürnberg abgegeben. [Jens Henkel] Inventarnummer: Oss. 857 Abbildungsrechte: Thüringer Landesmuseum Heidecksburg |

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