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Schale
Objektbezeichnung:Gefäß
Weitere Objektbezeichung:Schale
Archäologischer Befund:Grab
Fundort:
Nordhausen

Eigentümer:TLDA / MfU Weimar
Maße:Gesamt: Durchmesser: 24,000 cm; Höhe: 7,000 cm
Archäologische Datierung:Römische Kaiserzeit
Gräberfeld: Im Niederungsgebiet der Flüsse Helme und Zorge wurde bei Bauarbeiten am südlichen Rand des heutigen Stadtgebietes von Nordhausen 1979 und 1981 eine große Grabkammer mit Steineinbau weitgehend zerstört. Sie enthielt die Bestattung eines überdurchschnittlich reich ausgestatteten Angehörigen der germanischen Führungsschicht des 3. Jh. n.Chr. Diese adlige Oberschicht umgab sich mit Prestigegütern aus dem Römischen Imperium und versuchte den Lebensstil der römischen Gesellschaft nachzuahmen. Die Grabanlage gehört zur Gruppe der Fürstengräber „Haßleben-Leuna“, die bisher etwa an einem Dutzend Fundplätzen untersucht werden konnten.

Grab: Nach Angaben des Baggerfahrers, der das Grab entdeckte, war eine aus 4-8 größeren Steinen bestehende Grabkammer mit einer Tiefe von etwa 2 m mit zwei großen Decksteinen abgedeckt. Die N-S orientierte Kammer soll einen 2,70 x 0,70 m großen Holzsarg enthalten haben, in dem sich noch die Reste des Schädels und wenige postkraniale Skeletteile eines auf dem Rücken liegenden 20-40jährigen Mannes und ein goldener Halsring befunden haben. Die übrigen Beigaben wurden aus dem Aushub geborgen, wobei davon ausgegangen werden kann, dass nicht alle Beigaben zur wissenschaftlichen Bearbeitung gelangten.

Terra-Sigillata-Schale (Ludowici Typ FRc); relativ kleiner, einfacher Fußring; trichterförmig aufsteigender Boden, der innen in die niedrige, leicht konvexe Wandung übergeht; außen Wand von Unterteil durch kräftigen Wulst deutlich abgesetzt; im Zentrum der Innenseite eingeglättete Spirale (Töpfermarke?); Bodendurchmesser 10,0 cm; Durchmesser 24,0 cm; Mündungsdurchmesser 24,4 cm; Höhe 7,0 cm; Scherben hellrot; Überzug braunrot.

Terra Sigillata ist eine rötlich glänzende Keramik, die auf dem Gebiet des Römischen Reiches ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum Ende der späten Römischen Kaiserzeit (4./5. Jahrhundert n. Chr.) in Werkstätten und größeren Manufakturen hergestellt wurde. Die Gefäße waren beliebte Exportartikel und waren so über die römischen Reichsgrenzen hinweg verbreitet. Es handelt sich dabei fast ausschließlich um Tafelgeschirr, wie z. B. Teller, Schalen und Becher. Haushaltsgeschirr dagegen (z. B. große Vorratsgefäße, Kannen und Krüge) wurde nur in sehr geringer Stückzahl gefertigt. Einige Gefäße wurden zusätzlich mit Tonapplikationen, andere mit Glasschliffdekor oder Rollrädchen verziert. Die Masse der Gefäße blieb aber, wie diese Schale aus Nordhausen zeigt, unverziert. Die glänzende Oberfläche entstand durch ein Tauchbad in Glanztonengobe, bevor die Gefäße gebrannt wurden.

Literatur (Link): urn:nbn:de:urmel-e0a44d71-2769-4ac9-ad08-f1eaeba7ed9e8-00220141-13


Abbildungsrechte: Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens