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Leuchterreiter
Objektbezeichnung:Plastik (Bildwerk)
Sachgruppe:Zierobjekte
Künstler:
Marcks, Gerhard
Hersteller:
Staatliche Porzellanmanufaktur Meissen
Herstellungsort:Meißen
Herstellungsdatum:um 1919
Maße:Gesamt (Modellnummer F.243): Höhe: 23,1 cm; Breite: 19,8 cm; Tiefe: 7,4 cm
Material:Porzellan
Technik:gegossen (Keramische Techniken)
glasiert
Aufglasurbemalung
Stil:Art Déco
Sammlung:Sammlung Art deco
Gerhard Marcks gehörte neben Paul Scheurich, Max Esser und Richard Scheibe zu den Schülern des Tierbildhauers Professor August Graul, die Max Pfeiffer 1909 für die Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst warb. Sie alle standen am Beginn ihrer künstlerischen Laufbahn. Heute gehören sie, insbesondere Gerhard Marcks, zu den bedeutenden Bildhauern bzw. Porzellangestaltern des 20. Jahrhunderts.
Marcks wurde 1919 an das Bauhaus in Weimar berufen und baute die Keramische Werkstatt in Dornburg auf, die bis heute nachhaltig auf die Entwicklung der Keramik des 20. Jahrhunderts wirkt.
1919 weilte Gerhard Marcks auf Einladung Pfeiffers in Meissen. Dort schuf er u.a. das Modell des „Leuchterreiters“, das als Paar gedacht war, sowie eine Variante des Themas in Böttgersteinzeug. Laut Kristina Bake lagen dem Entwurf Beobachtungen ukrainischer Reiter im Berliner Tiergarten zugrunde. Die Plastik aus der Sammlung des Museums für Angewandte Kunst Gera weist ein umlaufendes Goldband am Sockel auf. Marcks vermerkte auf dem Vertrag mit der staatlichen Porzellanmanufaktur vom 28. September bzw. 3. Oktober 1921: „Die drei Stücke (Leuchterreiter) dürfen von der staatlichen Porzellanmanufaktur weder bemalt noch sonst wie entstellt werden.“ Das führte zu Konflikten zwischen dem Bildhauer und der Manufaktur.
(Zitat im Text aus Schärer, S.269)

Literatur:
Literaturauszug
Bake, Kristina: Kunsthandwerk und Design. Bestandskatalog 1. Hälfte 20. Jahrhundert, Halle 1997
Eberle, Martin: Eine Menagerie.Meissener Tierplastiken des Jugendstils und des Art decos, Leipzig 2003
Schärer, Jürgen: Auf den Punkt gebracht. Porzellane für Meisen. Max Adolf Pfeiffer zu Ehren, Meißen 2000
Siemen, Wilhelm: Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst, Hohenberg 1993
Walcha, Otto: Meißner Porzellan, Dresden 1973
Zöller-Stock, Bettina: Traumwelten. Porzellanfiguren zwischen Jugendstil und Art deco, Berlin 1998
Katalog "Porzellan aus den Sammlungen des Museums für Angewandte Kunst Gera" 2010

Inventarnummer: MAK 2.2.5.725


Signatur:
Porzellanmarke
Was: Schwertermarke, blau Unterglasur

Fotograf: Ulrich Fischer

Abbildungsrechte: durch Copyright geschützt


Ikonographie:     
Kunsthandwerk, Kunstgewerbe, Industriedesign