English
Name des Museums
Titel des Bildes
To last objectsearch Put in the Box




Postkarte
Objectdescription:Postkarte
Extended objectdescription:Steno - Sibirien-PK Nr.: 82
Autor:
Brehm, Alfred Edmund
Ort:Москва́ (Stadt)
Datum:31.10.1876
Measurements:Gesamt: Höhe: 92,000 mm; Breite: 130,000 mm
Bei Objekt 1461 handelt es sich um eine Postkarte aus sepiafarbenem Papier, die am 31.10.1876 von Alfred Edmund Brehm während einer Reise durch Sibirien an seine Frau Mathilde Brehm (geb. Reiz) geschickt wurde.

Die Adress-Seite wurde durch die Post des russischen Imperiums dunkelgrün bedruckt. Sie trägt einen umlaufenden Zierstreifen und in der linken oberen Ecke das Wappen der Post des russischen Imperiums, das einen gekrönten Doppeladler zeigt, der ein Zepter und einen Reichsapfel in seinen Krallen trägt. Auf seinem Körper finden sich weitere kleine, eckig gerahmte Wappen, unter ihm befinden sich zwei Posthörner. Sie ist außerdem mittels eines eingedruckten Postwertzeichens ("5 Kopejka für die Sendung", erneut mit stilisiertem Post-Wappen) frankiert (Ganzsache). Die Karte ist in kyrillischer Schrift bedruckt. Sie trägt den Titel "Offener Brief", und darunter: "In eine andere Stadt". Am linken Rand heißt es "Platz für die Adresse". Unter den Adresszeilen finden sich zwei weitere Hinweise: "1. Dieser Brief kann in jeden Postkasten gelegt werden und an alle Poststellen des Imperiums und ins Ausland gesendet werden. 2. Auf dieser Seite, außer die Adresse, ist es nicht erlaubt irgendwas zu schreiben." Die Rückseite der Karte trägt ebenfalls einen umlaufenden Zierrand, oben steht auf Russisch: "Platz für den Brief", und unten: "Postamt trägt für den Briefinhalt keine Verantwortung".

Die Vorderseite trägt den Stempel der Brehm-Gedenkstätte (damals "Gedächtnisstätte") sowie drei Poststempel: "E. 4 / 11 I", "MOСК ЦEНТРAЛ OTДEЛEНИE 1876 OKT 4 Ч" und "19 OKT 1876". Sie wurde durch Brehm ausgefüllt mit "Германiя" (Deutschland) "Frau Mathilde BREHM Berlin, S. W. Tempelhofer Ufer 8."

Auf der Rückseite schreibt Brehm: "82. Moskau, 31. Oktober 76 [Liebe Mathilde] ! Gestern konnte ich Dir nicht schreiben, weil ich früh vom Haus weg ging, eingeladen war und erst abends spät wieder nach Hause zurückkehrte. Ich werde nun doch noch einige Tage hier in Mauskau zurückbleiben müssen, da mich die hiesigen Deutschen so leicht nicht weglassen. Übermorgen muss ich natürlich einen Vortrag halten, hoffentlich mit gutem Erfolge auch für uns. Dann reise ich sofort nach Petersburg und sehe, wie dort die Sachen stehen. Dich hierher kommen zu lassen, d. h. dich zu bitten, dies zu tun, habe ich aufgegeben, denn das Wetter ist so abscheulich, dass es mehr als eine Zumutung wäre, wollte ich dies tun. Ich werde mich dafür beeilen, so schnell als möglich nach Hause zu kommen. Sonst wüsste ich Dir nichts Neues mitzuteilen. Ich sehe mir Moskau ein wenig an, um doch darüber sprechen zu können, bin daher fast den ganzen Tag nicht zu Hause. Zu Mittag bin ich fast immer eingeladen gewesen, und das wird wohl auch in den nächsten Tagen noch so sein. Mann kommt mir überall mit größter Freundlichkeit entgegen. – Wegen der gewesenen Kopfbogenbriefe mache Dir keine Sorge: sie liegen schon lange im Ob. – Wie behaglich es mir zu Mute [ist], wieder unter gebildeten Menschen zu sein und in europäischen Verhältnissen mich zu bewegen, kann ich Dir kaum sagen. – Viel tausend herzliche Grüße und Küsse an Dich und die Kinder, ganz besonders an Dich von Deinem getreuen Alten." (Transkript von Roland Tittel, Seebergen, 30.04.2010)

workID: 1461


Photographer: Stefan Curth

Picturerights: Brehm-Gedenkstätte