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Postkarte
Objectdescription:Postkarte
Extended objectdescription:Steno - Sibirien-PK Nr.: 52
Autor:
Brehm, Alfred Edmund
Datum:02.05.1876
Measurements:Gesamt: Höhe: 92,000 mm; Breite: 130,000 mm
Bei Objekt 1437 handelt es sich um eine Postkarte aus sepiafarbenem Papier, die am 02.05.1876 von Alfred Edmund Brehm während einer Reise durch Sibirien an seine Frau Mathilde Brehm (geb. Reiz) geschickt wurde.

Die Adress-Seite wurde durch die Post des russischen Imperiums dunkelgrün bedruckt. Sie trägt einen umlaufenden Zierstreifen und in der linken oberen Ecke das Wappen der Post des russischen Imperiums, das einen gekrönten Doppeladler zeigt, der ein Zepter und einen Reichsapfel in seinen Krallen trägt. Auf seinem Körper finden sich weitere kleine, eckig gerahmte Wappen, unter ihm befinden sich zwei Posthörner. Sie ist außerdem mittels eines eingedruckten Postwertzeichens ("5 Kopejka für die Sendung", erneut mit stilisiertem Post-Wappen) frankiert (Ganzsache). Die Karte ist in kyrillischer Schrift bedruckt. Sie trägt den Titel "Offener Brief", und darunter: "In eine andere Stadt /Ausländische [Post]". Am linken Rand heißt es "Platz für die Adresse". Unter den Adresszeilen finden sich zwei weitere Hinweise: "1. Dieser Brief kann in jeden Postkasten gelegt werden und an alle Poststellen des Imperiums und ins Ausland gesendet werden. 2. Auf dieser Seite, außer die Adresse, ist es nicht erlaubt irgendwas zu schreiben." Die Rückseite der Karte trägt ebenfalls einen umlaufenden Zierrand, oben steht auf Russisch: "Platz für den Brief", und unten: "Postamt trägt für den Briefinhalt keine Verantwortung".

Die Karte trägt auf der Vorderseite drei Poststempel: rechts und links oben: "СЕМИПОЛАТИНСКЪ [Tag nicht lesbar] АПР [Russ. Abkürzung für April] und links unten "E. 27 / 5 I 1876", sowie den Inventarstempel der Brehm-Gedenkstätte. Ein weiterer Poststempel ("12 МАИ 1876") findet sich auf der Rückseite.

Brehm hat die Adressseite mit "Германiя" (Deutschland), sowie der Adresse " Frau Mathilde BREHM Berlin, S. W Tempelhofer Ufer 8." ausgefüllt. Auf der Rückseite schreibt Brehm in Stenographie: "51. Semipalatinsk, am 2. Mai 76. (Dienstag)
Herzliebes Weiberl! Noch immer haben wir keine Briefe erhalten und auf telegrafische Anfrage aus Moskau nur erfahren, dass solche am 28. März und 18. April an einen hiesigen Kaufmann für uns abgegangen sind. Da aber jetzt bei Eintreffen des Frühlings nicht allein die Wege sehr schlecht sind, sondern auch die meisten Flüsse Aufenthalt gewahren , geht die Post sehr langsam, und müssen wir uns eben trösten. Der Gouverneur hat übrigens versprochen, uns die Briefe sogleich nachzusenden. Trotzdem fragt es sich, ob wir sie vor Ablauf von drei oder vier Wochen erhalten werden. Hoffentlich bist Du besser dran und erhältst die Karten, wenn auch nicht regelmäßig, so doch nach und nach. Ich habe heute wieder vier Bögen Tagebuch (den 7.) an Dich abgesendet; wahrscheinlich erhältst Du es gleichzeitig mit dieser Karte. Wir sind wohl, werden morgen mit dem Gouverneur reisen, um zu jagen; die Frau Generalin ist bereits heute vorausgereist, um die Küche zu überwachen. Viel tausend Grüße und Küsse an die Kinder zumal aber an Dich von Deinem getreuen Alten. (Transkript von Roland Tittel, Seebergen, 30.04.2010)

workID: 1437


Photographer: Stefan Curth

Picturerights: Brehm-Gedenkstätte